Der Granatbrunnen, eine Quelle am Tillenberg
Sie befindet sich heute etwa 5 m von der Staatsgrenze entfernt auf deutscher Seite.
Der Sage nach fand man hier früher sogenannte Granate – rote Halbedelsteine:
"Auf dem Tillenberg befandet sich ein tiefer Brunnen. In demselben lagen einst Granate in solcher Menge, dass man eines Fuhrwerks bedurft hätte, um sie wegzufahren. Ein Steinmetz aus Eger mit seinem Knechte, hatte sie in jahrelanger, mühsamer Arbeit selbst sonn- und feiertags aus dem Tillenberg herausgeschlagen und hier im tiefen Brunnen gesammelt und verborgen, damit sie von niemand gesehen und gestohlen werden könnten. Der Steinmetz aber war ein geiziger Mensch, der niemandem etwas zukommen ließ und in feiger Gewinnsucht die religiösen Pflichten gänzlich vernachlässigte. Als er nun keine Granate mehr ausfindig machen konnte, schickte er seinen Knecht, trotzdem es Ostern war, nach Eger, um dort ein Fuhrwerk zu holen, damit er den Schatz nach Hause fahren könnte. Er selbst behütete und ordnete unterdessen seine Granate. Da hörte er aus der Stadt die Osterglocken zum Gottesdienst und alsbald zog ein Gewitter heran, das den ganzen Tillenberg in schwarze Gewitterwolken hüllte. Gewaltige Rauchwolken drangen aus der Tiefe des Brunnens, der zusammenstürzte und den Steinmetz mitsamt seinen Schätzen unter den Steintrümmern verschüttete. Dort in dem verschütteten Granatbrunnen muss er bleiben, bis der Tillenberg keine Granate mehr haben wird, erst dann wird er wieder zum Vorschein kommen."